50 Klassiker: Reuben Sandwich und Waldorf Salat
Nach fast dreimoniger Klassikerpause und einer Fast-Aufgabe dieses Projektes wegen (setzt etliche Ausreden die mit Zeitmangel zu tun haben ein), kommen nun gleich zwei Klassiker in einem Beitrag.
Für das Reuben Sandwich muss man ein bisschen ausholen. Sandwich ist ein Begriff, der auf den 4. Earl of Sandwich zurückgeht, der sich sein Essen an den Schreibtisch liefern liess und der Einfachheit halber sein Personal drum bat das Fleisch zwischen zwei Scheiben Brot zu legen. So geschah es auch beim Kartenspiel, worauf auch seine Zockerfreunde Fleisch so bestellten wie ihr Mitspieler – nach Sandwich Art, irgendwann wurde es einfach zu einem Sandwich.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in New York in Reuben’s Restaurant & Delicatessen das Sandwich auf das das heutige Reuben Sandwich zurückgeht. Damals noch mit Putenbrust, Schinken, Käse, Krautsalat und russischem Dressing. Es gibt dutzende Geschichten wie das Sandwich entstanden ist. Alle sind so mittelstark, daher reicht mir die geschichtliche Einordnung bis hierher.
Wenn man heute ein Reuben bestellt bekommt man meist ein Pastrami-Sandwich mit Käse und eingelegten Gurken. So eins baut auch James Winter in Wie die Helene zur Birne kam.
Die Zutaten:
2 EL Butter
8 Scheiben Roggenbrot
12 Scheiben Pastrami
8 Scheiben Käse (ich habe alten Pecorino genommen)
100 gr Krautsalat
Für das Dressing:
150 ml Mayonaisse (Ein Ei, mit zwei EL Dijon-Senf verrühren, Rapsöl tropfend dazu geben und mit dem Schneebesen geduldig schlagen. Salz und Zitronensaft zum abschmecken.)
2 EL Sauerrahm
2 El gehackte Petersilie
1 Schalotte
1 gehackte Essigurke
Zitronensaft
1/2 TL Meerrettich
1 Spritzer Worcestershire-Sauce
Alle Zutaten für das Dressing in einer Schüssel ordentlich verrühren. Die Brotscheiben auf den Aussenseiten mit Butter betreichen und dann innen belegen: Dressing, Pastrami, Käse, Krautsalat. Die Sandwiches in einer Pfanne von jeder Seite bei mittlerer Hitze braten, bis der Käse schmilzt. Ich reibe noch Zitronenzeste und Meerrettich über alles drüber.
Das Originalrezept des Waldorfsalates liest sich wie folgt:
„Zwei Äpfel schälen und würfeln. Staudensellerie würfeln und mit dem Apfel mischen. Mit Mayonaisse anmachen.“
Der Salat kommt natürlich aus dem Waldorf Astoria in New York und der Erfinder ist Oscar Tschirky. Es gab keine Walnüsse, kein Gemüse, kein weiteres Gedöns. Nur drei Zutaten. Im Rezept von James Winter, wird die Mayonaisse im Verhältnis 1:2 mit Joghurt vermengt und mit ein paar gehackten Walnüssen vermengt. Dazu gibt es ein paar rote Trauben und das ganze wird auf Römersalat mit Kerbel (hier: Petersilie) angerichtet.
Reuben Sandwich und Waldorfsalat sind ein einfaches, aber schmackiges Abendessen, was wir uns mit einer eiskalten Flasche Champagner von Michel Gonet haben schmecken lassen. Das passt ganz wunderbar zusammen. Die kräftige Mayonaisse, das Röstaroma des Brotes und die süßen Trauben. Wenn ich so drüber nachdenke: Genauso gut würde hier auch ein gut gekühltes fruchtiges IPA passen, das am Ende ordentlich bitter den nächsten Bissen des Sandwiches verlangt.
Ich schreibe in 2014 vermutlich jede Woche ein Rezept auf, welches ich aus dem Kochbuch “Wie die Helene zur Birne” kam. Die ganze Reihe findet sich hier: 50 Klassiker auf Einfach Lecker Essen.