Ein Museumsbesuch zum Nachkochen: Kosher & Co. Über Essen und Religion
Im Jüdischen Museum Berlin kann man derzeit zwei Sonderaustellungen parallel zu der Dauerstellung in dem von Daniel Libeskind beeindruckenden Bau ansehen. Eine Sonderaustellung zeigt schwarz-weiß Fotografien von Künstlern des Blue Note Record Labels (u.a. Miles Davis, Herbie Hancock, etc.), dazu hört man wahlweise mit einem geliehen Audioguide auch die entsprechenden Musikstücke der einzelnen Künstler. Die zweite Sonderaustellung "Koscher & Co. Über Essen und Religion" leitet sehr anschaulich her, warum in unterschiedlichen Religionen kosher gegessen wird. Im Judentum unterliegen diese Regeln der Kaschrut, dem jüdischen Speisegesetz. Ich habe viele neue Dinge erfahren, u.a. dass nicht nur die Nahrung kosher sein muss, sondern auch die Töpfe und Schüsseln in denen das Essen zubereitet und serviert wird. So darf man kein Fleisch in einer Pfanne braten, in der vorher z.B. eine Sahnesoße zubereitet wurde. Milch und Fleisch darf nach den Regeln der Kaschrut nicht gemeinsam verzehrt werden. Über alte Ausstellungstücke, Spiele und gefilmte Interviews von Menschen, die sich heute nach dem Speisegesetz (versuchen zu) richten, lernt man hier in heller und offener Atmosphäre eine ganze Menge Dinge dazu – so ging es zumindest mir.
Schön finde ich die Idee der Ausstellungsinitiatoren, den Museumsbesuch mit nach Hause nehmen zu können: Man bekommt am Eingang einen Plastiklöffel mit einem Code darauf. In jedem Ausstellungsraum ist ein Teller auf den man den Löffel kurz legt, woraufhin der Teller kurz leuchtet. Den Code vom Löffel gibt man zu Hause auf einer Website ein und bekommt dann für jeden berührten Teller ein Rezeptvorschlag den man zu Hause nachkochen kann. Die Ausstellung kann man noch bis zum 28.02.2010 besuchen. Alle weiteren Informationen findet Ihr hier: www.jmberlin.de