Schnaps ja – Fleisch nein

Auch ich habe dieses Jahr einen der Weihnachtstage auf der Autobahn verbracht, um an den Tagen zwei Familien gleichzeitig zu befeiern. Halb so wild wegen geringen Verkehrs auf der Strecke Berlin – München und viel Spaß auf der Rückbank, ob beeindruckender Weihnachtsgeschenkefluten am Vorabend.

Ich hatte einen recht simplen Auftrag für einen der Abende: „Mach doch an einem Abend mal so ein Menu. So drei Gänge vielleicht.“ Wenn Wunsch und Auftrag so nah beieinander liegen, dann reist es sich noch viel lieber durchs Land. Es wurde ein einfaches Menu aus saurer Pastinakensuppe, gebeiztem Lachs mit drumherum und ein bisschen Weihnachten im Glas. Ich habe den netten Menschen von Linie Akquavit zu danken, dass ich in diesem Jahr die Weihnachtsedition einer Ihrer Flaschen zugeschickt bekommen habe, um diesen zu verkosten. Meine übliche Antwort liest sich in Kurzform auf solche Anfragen immer gleich: „Schicken Sie gern ihr Produkt. Ich schreibe nur, wenn ich wirklich begeistert bin, ansonsten lasse ich es. Ich mag keine negativen Nachrichten.“ Ein paar Tage später war eine Flasche hier. Vielen Dank. Ich habe ihn ins Menu eingebaut. Gleich zweimal.

Linie Akquavit Christmas Edition 2013

Die Mutter der Liebsten ist kein Fleisch, aber gegen ein bisschen Schnaps zum Fisch gab es keine Einwände. Also los. Den Lachs habe ich nach diesem Rezept gemacht, nur vor dem wenden in Salz, Zucker und Dill einmal gründlich mit dem Akquavit eingerieben, 15 Minuten liegen lassen und dann gut abgetrocknet. Die Kümmel und Fenchelaromen passen hervorragend zum Lachs und ergänzen den Dill in der Beize. Als Beilagen zum Lachs gab es Salzgurken, frischen Apfel, Pumpernickel, ein paar eingelegte Schalotten und schmackige braune Butter. Zum Lachs gab es ein kaltes Bier gegen den Durst und für den Geschmack ein Glas Akquavit – oder zwei.

Die Schwester der Liebsten sprach von weihnachtlichen Aromen – Sternanis und Koriander. Ich meine sanfte Vanillearomen und süße Zitrusnoten entdeckt zu haben. Am Tisch herrschte Einigkeit. Den Lachs mit Akquavit vorzubehandeln und denselbigen dazu zu trinken ist etwas ganz wunderbares. Meine Empfehlung für die Weihnachtsedition des Linie ist hiermit ausgesprochen. Ich werde damit auch noch ein wenig weiter probieren.

Für die saure Pastinakensuppe werden die geschälten und klein geschnittenen Wurzeln in Gemüsebrühe (am besten Pastinakenbrühe) weichgekocht, püriert und mit einem ordentlichen Schuss Weissweinessig versehen. Ich mag im Winter dicke pürierte Suppen und ich ergänze sehr gern mit einem ordentlichen Stück Butter für Geschmack, Glanz und Bindung. Salz und weisser Pfeffer helfen beim Abschmecken. Dazu passt frisch gehackte Petersilie.

Weihnachten im Glas ist ein Vanilleeis nach diesem Rezept von Paule. Eine Kugel davon in ein Glas geben und mit dem Saft von Mandarinen aufgiessen, den man am Abend vorher mit Sternanis ein paar Zimtstangen und wenigen Kügelchen Kardamom in den Kühlschrank zum Durchziehen gegeben hat. Vor dem Aufgiessen die Gewürze entfernen noch ein letztes Mal Weihnachten geniessen – mit Vanilleeis im Glas.

 

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