Von Hühnerbrühe im Januar, die den Kampf gegen DAISY gewinnen wird

Gibt es etwas besseres als heiße Hühnersuppe, wenn es draussen klirrend kalt ist? Da sich das Jahr 2010 bisher nicht von seiner warmen Seite zeigt und die Nachrichten seit Tagen eine gewisse Daisy ankündigen, sind also beste Vorraussetzungen, um eine Brühe aufzusetzen, die man pur oder als Basis für schmackhafte Suppen, ein leckeres Risottto oder Soßen benutzen kann. Da ich beim Brühe kochen immer den größten Topf nehme, fülle ich später die Reste in Gefrierbeutel, so daß ich immer ein bisschen selbstgemachte Hühnerbrühe griffbereit zum Auftauen habe.

Hühnerbrühe ist denkbar einfach, voller gesunder Zutaten und wie oben schon gesagt, kann man davon gar nicht genug haben, denn so viele Gerichte freuen sich über die Zugabe von selbstgemachter Brühe. Ausserdem wird durch die lange Kochzeit die ganze Wohnung mit diesem wohligen Geruch, der Wärme und den beschlagenen Küchenfenstern belohnt, die mich sofort zurück in meine Kindheit katapultieren.

Hhnersuppe

Das ist die Einkaufsliste:
1 Suppenhuhn (ca. 1-1,5 kg), 2 große Zwiebeln, 4 Karotten, 1 kleiner Knollensellerie, 1 Stange Lauch, 4 Knoblauchzehen, 1 Lorbeerblatt, 1 Nelke, 1 Bund Petersilie, 5 schwarze Pfefferkörner, Salz, 3 Liter Wasser

So funktioniert’s:

Das Huhn muss man einmal ordentlich abwaschen und trocknen. Dann gibt man es am besten mit eiskaltem Wasser in einen Topf und lässt es ganz langsam anfangen zu kochen. Ich tue sogar meisten noch zwei Paletten Eiswürfel mit hinein. So hab ichs bei Muttern gelernt. Durch das langsame Erwärmen aus dem eiskalten Zustand soll sich das Fett wohl besser absetzen (vielleicht kann das jemand ergänzen, der es weiß). Ich habs noch nie anders gemacht, weswegen ich dazu nichts sagen kann und mit dem Fett hatte ich so nie Probleme. Also kommt hier weiterhin Eis in mein Kochwasser. Dann putzt und zerkleinert das Gemüse grob. Bei Zwiebel und Knoblauch bleibt die Schale dran und die Zwiebeln werden nur halbiert und auf der Schnittfläche in einer Pfanne mit ein bisschen Öl fast schwarz gebraten (kurz vorher rausnehmen) – das sorgt für goldene Farbe und ein bisschen Süße in der Brühe.

Wenn das Gemüse und die Kräuter soweit bereit liegen, sollte das Huhn das erste mal kurz aufgekocht sein und man stellt den Topf auf niedrige Temperatur und gibt alles zum Huhn mit in den Topf. Jetzt kann die Brühe gerne 2 – 2,5 Stunden vor sich hin simmern, wobei man darauf achten sollte, dass die Temperatur schön niedrig ist – so dass keine Blasen auf der Oberfläche entstehen. Während die Brühe zieht, kann man immer mal wieder Schaum abheben und nach ca. 2 Stunden prüft man, ob das Huhn gar ist. Wenn sich das Fleisch vom Knochen ohne Aufwand löst, ist es soweit – anosonsten gibt man der Brühe noch ein bisschen mehr Zeit.

Den Topfinhalt gibt man jetzt durch ein Sieb und entfettet die Brühe. Das geht am einfachsten, wenn man die Brühe kalt werden lässt und dann das Schmalz von der Oberfläche schöpft. Das Fett kann man im Kühlschrank aufbewahren und zum Braten benutzen. Für die erste Suppe kann man in der Brühe Saison-Gemüse erhitzen und ein bisschen Fleisch vom Huhn lösen und kurz mit aufwärmen. Mit einem Klacks Pesto auf dem Hühnchen ist die erste heisse Suppe des Jahres ein Gedicht. Lasst es Euch schmecken.

Die restliche Brühe, die man nicht direkt verbraucht, füllt man am einfachsten ab, indem man Gefrierbeutel in eine Messbecher hängt und den Rand oben umschlägt. Dann die Brühe in den Beutel giesst und diesen verschliesst. Da spart man sich eine ziemliche Sauerei, die zumindest ich früher gern mit einer Kelle in der einen Hand und einem Gefrierbeutel in der anderen Hand veranstaltet habe.

Mit der ersten heissen Suppe heute und den Vorräten im Gefrierfach kann nichts mehr passieren: Schon der erste Teller könnte das Entlein Daisy zum Schmelzen bringen. Und wenn nicht? Einfach weiteressen. Daisy wird gehen, aber gute Suppe wird es ewig geben

Steckrübeneintopf
Gemüsesuppe
Kartoffelsuppe mit Spargel

  1. martina vanmeenen

    Vielen Dank für das tolle Rezept! Die ganze Familie war begeistert und es hat uns super bei Erkältung geholfen. Kann ich nur weiterempfehlen!

    Januar 31st, 2010 //
  2. Paul Fritze

    Martina, das freut mich sehr. Vielen Dank!

    Januar 31st, 2010 //
  3. tobias russ

    Das Aufsetzen mit kaltem Wasser sorgt später für eine klare Brühe. Beim langsamen Erhitzen umschließt das Eiweiss trübende Partikel, die dann nach oben steigen – also immer schön abschäumen.. (-; Übrigens klärt auch Rettich Brühe – ein Trick den mir kürzlich eine vietnamesische Köchin verriet.

    Oktober 12th, 2010 //
  4. Paul Fritze

    Danke für die Aufklärung, Tobias. Jetzt kann ich das endlich auch erklären. Treu-doofes grinsen hat bisher funkltioniert, aber wissen wovon man spricht hat ja hin- und wieder Vorteile. Das mit dem Rettich probiere ich mal aus…

    Oktober 12th, 2010 //

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